Boston (dpa) - Kleine Talkrunde statt Glitzer-Show: Mit einer Mischung aus
Optimismus und Patriotismus haben Teamchef Ken Anderson und der sportliche
Leiter Peter Windsor in Charlotte/North Carolina das neue Formel-1-Team
USF1 präsentiert, das von 2010 an in der WM starten soll.Bild vergrößernIn
einer 30-minütigen Fragerunde in den Studios des Fernsehsenders «Speedtv»
stellten die beiden «Macher» Ziele und Zukunftspläne vor und machten dabei
vor allem eines klar: USF1 ist «Made in Amerika» pur.«Ich als Brite bin die
einzige Ausnahme», betonte Windsor schmunzelnd. «Das Auto wird hier gebaut,
das Team ist in Charlotte zu Hause. Deshalb war klar, dass wir auch auf
amerikanische Fahrer setzen», meinte er. Noch ist jedoch unklar, wer
künftig in den Cockpits von USF1 sitzen wird. PS-Schönheit Danica Patrick,
die im Vorjahr als erste Frau ein Rennen der Indy-Car-Serie gewann, sei
ebenso auf der Liste wie alle anderen verdienstvollen amerikanischen
Fahrer, sagte Windsor, der bereits für Ferrari und Williams in der Formel 1
gearbeitet hatte.Da es derzeit keine amerikanischen Formel-1-Piloten gäbe,
kalkuliere man ein, mit unerfahrenen Leuten zu starten. Aber man sei
schließlich ein junges Team, so Windsor. Ein möglicher Kandidat ist Marco
Andretti, dessen Großvater Mario Andretti 1978 Formel 1-Weltmeister wurde.
«Es würde mich glücklich und sicherlich auch um einige Jahre jünger machen,
wenn Marco für USF1 fahren würde», betonte Andretti, der sich «begeistert
und gespannt» von dem Projekt zeigte. «Das sind die besten Nachrichten, auf
die die Formel-1-Fans in Amerika und ich hoffen konnten.»Eher zurückhaltend
reagierte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. «Grundsätzlich ist es eine
gute Nachricht, dass sich in Amerika ein Team für die Formel 1 formieren
will. Ich kenne keine Details und hoffe, dass Hintergrund und
Basisausstattung den hohen Anforderungen der Formel 1 genügen», meinte
er.Laut Anderson wird das Team zwischen 100 und 120 Angestellte haben. Das
Budget beträgt knapp 50 Millionen Euro. «Die Finanzierung steht und wir
haben das Geld», stellte Windsor klar und betonte, dass die gegenwärtige
Rezession seinem Rennstall entgegenkomme. «Wenn es einen Boom gäbe und das
Geld nur so vom Himmel fallen würde, wäre es für Leute wie Ken und mich
sicherlich schwer und man würde uns belächeln. Aber durch die Krise nimmt
man uns ernst, denn die fetten Jahre mit den großen Budgets sind vorbei.»
Friday, February 27, 2009
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